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Ein Arzt verrät 5 gesundheitsfördernde Wirkungen von Kurkuma

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Kurkuma ist eine der am meisten konsumierten Heilpflanzen der Welt, was wahrscheinlich auf dem ihr zugeschriebenen Nutzen für die Gesundheit beruht. Kurkuma, unter anderem als Curcuma longa und Gelbwurz bezeichnet, wird seit Tausenden von Jahren im Ayurveda und in der traditionellen chinesischen Medizin wegen seiner entzündungshemmenden, antioxidativen und verdauungsfördernden Eigenschaften genutzt. In jüngster Zeit wird die Pflanze auch unter nichttraditionellen Heilern immer beliebter —darunter bei Ärzten, die der westlichen Schulmedizin folgen.  

Curcumin, der aktive Bestandteil von Kurkuma, wurde erstmals 1815 von den deutschen Forschern Vogel und Pelletier isoliert. Kurkuma wird bereits seit über 4.000 Jahren als Gewürz verwendet. Heute wird die Heilpflanze als alternativer Behandlungsansatz bei vielen Krankheiten, Verletzungen, chronischen Erkrankungen wie Rheuma und neurologischen Beschwerden wie Gedächtnisschwund erforscht.

Über die Jahre hinweg habe ich Kurkuma Patienten als erste Herangehensweise bei Arthritis (Gelenkentzündungen) empfohlen. Die Resultate waren beeindruckend. Viele Patienten berichteten mir, dass sie ihren Bedarf an entzündungshemmenden Medikamenten, in einigen Fällen auch an Opiaten, verringern konnten.  

Die traditionelle chinesische Medizin verwendet Kurkuma – oder Jiang Huang – aufgrund der ihm zugeschriebenen Wirkung, das „Qi“, also die Lebensenergie eines Menschen zu mobilisieren. Zudem wird vermutet, dass Kurkuma den Kreislauf fördert, Bauchschmerzen lindert und bei Störungen der menstruellen Regelblutung, auch als Amenorrhea bezeichnet, Abhilfe schafft. Auch wenn diese Wirkmechanismen noch nachzuweisen sind, wird Kurkuma nach wie vor traditionell für diese Zwecke verwendet. 

Wie wirkt Kurkuma?  

Es ist zwar bekannt, dass der Hauptwirkstoff im Gewürz Kurkuma Curcumin ist, doch es scheint, dass Kurkuma auf vielfältige Weise wirkt. Dies erklärt, warum er seit so langer Zeit als Heilmittel bei verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden genutzt wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass Curcumin auf molekularer Ebene entzündungshemmend wirkt, indem es zahlreiche zelluläre Signalwege hemmt, darunter STAT3, Nrf2, RO, NF-κB (nukleärer Faktor κB) und COX-2. Auf die zwei letztgenannten zielen üblicherweise nichtsteroidale (Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen etc.)  und steroidale Arzneimittel (Prednison, Methylprednisolon) ab. Viele tumorhemmende Medikamente zielen ebenfalls auf NF-κB ab.

5 häufige Erkrankungen, bei denen Kurkuma von Nutzen sein kann

Arthritis

Arthritis, Gelenkentzündung, ist eine Erkrankung, unter der Menschen seit jeher leiden. Weltweit sind über 500 Millionen Menschen betroffen – die häufigsten Arten von Arthritis sind Osteoarthritis (ca. 95 %)sowie rheumatoide Arthritis (ca. 5 %). Vor der Entwicklung moderner Medikamente ergaben sich Betroffene nicht einfach in ihr leidvolles Schicksal, sondern verwendeten Kräuter und Bio-Nahrung aus der Natur, um Schmerzen und Beschwerden zu minimieren. Da heute immer mehr Menschen Bedenken wegen Nebenwirkungen von Medikamenten haben, suchen viele nach sichereren Alternativen. 

Eine im Juli 2021 veröffentlichte placebokontrollierte Studie untersuchte die Wirkung von Kurkuma bei arthritisbedingten Beschwerden. Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass Kurkuma bei Menschen mit Kniearthrose den Schmerz besser linderte und zugleich die Gelenkfunktion wirksamer verbesserte als bei der Placebogruppe. Eine weitere Studie aus dem selben Jahr untersuchte ebenfalls speziell die Kniearthrose und zeigte, dass Kurkuma die Entzündung linderte, indem entzündungsfördernde Enzyme gehemmt wurden.

Zudem zeigen Studien, dass Kurkuma sowohl bei rheumatoider Arthritis als auch bei Osteoarthritis von Nutzen sein kann.  Forscher haben entdeckt, dass Kurkuma Entzündungen ähnlich gut lindern kann wie verschiedene Blockbuster-Medikamente. Die Heilpflanze kann die NF-κB-Signalisierung modifizieren und jene entzündungsfördernden Enzyme reduzieren, die Arthritisschmerzen auslösen können. Diese Enzyme werden als COX-2 und 5-LOX bezeichnet

Nicht nur Curcumin-Supplemente können bei Arthritisschmerzen Linderung verschaffen. Erfahren Sie mehr über weitere natürliche Behandlungsansätze bei Arthritis

Oxidation

Oxidativer Stress ist jener wesentliche Prozess, der den Körper zum Altern veranlasst und ihm letztlich Schäden zufügt. Ein Beispiel für Oxidation ist etwa die allmähliche Braunfärbung eines Apfels oder einer Banane, wenn diese Früchte der Luft ausgesetzt sind. Das Rosten einer Stahl-Stoßstange, wenn sie den Elementen ausgesetzt ist, ist ebenfalls eine Beispiel für Oxidation. Oxidative Schäden können durch Sonne, Luft, Zucker, verarbeitete Nahrungsmittel und giftige Substanzen entstehen. Obst und Gemüse, das in hoher Konzentration sekundäre Pflanzenstoffe enthält, liefert unserem Körper schützende Antioxidantien.

Kurkuma ist ebenfalls ein potentes Antioxidans, ob als Gewürz verzehrt oder als Curcumin-Supplement eingenommen. Oxidative Schäden spielen der allgemeinen Auffassung nach eine ursächliche Rolle bei der Entstehung von Krebs und Herzerkrankungen. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2016 in der Fachzeitschrift Diseases kann Kurkuma dazu beitragen, der Oxidation entgegenzuwirken.

Asthma

Asthma ist eine bei Kindern und Erwachsenen häufig vorkommende Atemwegserkrankung. Es wird definiert als chronische und reversible, die Atemwege verengende Erkrankung, die normalerweise auf eine Behandlung mit dem Arzneistoff Salbutamol anspricht. Glücklicherweise kann Asthma, wenn die Ursache festgestellt und die Erkrankung richtig diagnostiziert wurde, erfolgreich behandelt werden. Ebenso wichtig wie die Linderung von Symptomen ist die Vorbeugung von Asthmaanfällen. Curcumin scheint in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu spielen. 

In einer Studie aus dem Jahr 2010 konnte nachgewiesen werden, dass sich Asthma durch Einnahme von Kurkuma besserte, wenn es zusammen mit Weihrauch (Boswellia serrata) und Süßholzwurzel eingenommen wurde. Es wurde eine bessere Vorbeugung von übermäßigem Anschwellen der Schleimhäute sowie Schleimabsonderung im Zusammenhang mit Asthma festgestellt, ferner zeigten sich entzündungshemmende und stärkere antioxidative Eigenschaften.

Eine im Jahr 2014 im Journal of Clinical and Diagnostic Research veröffentlichte Studie kam ebenfalls zu dem Schluss, dass Kurkuma bei oraler Verabreichung zur Verbesserung der Lungenfunktion bei Asthmatikern beitragen kann. 

Zudem zeigte eine 2019 veröffentlichte Studie, dass Kurkuma nicht nur zur Linderung von Atemwegsentzündungen beitrug, sondern auch zur Hemmung der Schleimbildung. Auch der potenzielle Nutzen von Curcumin zur Linderung von Lungenentzündungen bei der Behandlung von Asthmatikern wurde in einer 2018 publizierten Studie nachgewiesen.

Depressionen

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sind leiden an depressiven Erkrankungen. Die Ursachen können komplex sein, üblicherweise handelt es sich um eine Kombination aus sozialem Stress und einem biochemischen Ungleichgewicht. Zu den Symptomen zählen unter anderem ein erhöhtes Schlafverlangen, vermindertes Interesse an Aktivitäten, Schuldgefühle, Konzentrationsschwierigkeiten, Trägheit und manchmal auch Gedanken an Selbstverletzung. Bei Vorliegen einer Depression ist medizinische Unterstützung von entscheidender Bedeutung.

Viele Menschen suchen nach natürlichen Alternativen, um bei Depressionen Besserung zu erzielen. Eine 2008 veröffentlichte Studie zeigte, dass Kurkuma sowohl zur Steigerung sowohl des Serotoninspiegels als auch des Dopaminspiegels beitragen kann. Dieser Effekt könnte sich bei der Behandlung von Depressionen als hilfreich erweisen. In dieser Studie wurden auch Piperin verwendet, was eine synergistische Wirkung brachte. Eine 2014 veröffentlichte Studie zeigte, dass Kurkuma ein wirksames und sicheres Mittel zur Behandlung schwerer Depressionen bei Patienten mit Suizidgedanken darstellt. 

Eine Metaanalyse von 2020 untersuchte 930 Studien und bezog neun Studien in ihre Schlussanalyse ein.  Die Forscher beobachteten, dass Curcumin im Allgemeinen gut toleriert wurde und bei depressiven Personen als Ergänzung zur Standardtherapie eine Besserung hinsichtlich depressiver und Angstsymptome bewirkte. Allerdings wiesen sie darauf hin, dass ihre Ergebnisse aufgrund der geringen Stichprobengröße „mit Vorsicht zu interpretieren“ seien. 

Gedächtnisverlust

Es gibt viele Arten von Demenz. Die Alzheimer-Krankheit, eine Störung des Gehirns, die im Allgemeinen ältere Personen betrifft, ist die am häufigsten vorkommende Erkrankung dieser Art. Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Schwierigkeiten, normalen Interaktionen zu folgen, sind einige der vorherrschenden Symptome dieser langsam fortschreitenden und verheerenden Erkrankung.   

Was die Gesundheit des Gehirns anbelangt, so betrachtet Dr. Dale Bredesen von der University of Los Angeles, Kalifornien, Autor des 2017 erschienenen Buches „The End of Alzheimer“, Kurkuma als wichtigen Faktor bei der Verbesserung von Demenz- und Alzheimersymptomen. Viele wissenschaftliche Studien belegen seinen Nutzen. Eine Studie zeigte, dass Kurkuma eine Rolle bei der Verminderung der Entstehung amyloider Plaques im Gehirn spielte, jener Ablagerungen, die als Ursache für Alzheimer gelten. 

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2017, die im Journal of Alzheimer’s Disease zu lesen war, ergab, dass Kurkuma eine wesentliche Rolle bei der Verhinderung von Gedächtnisverlust spielen könnte. Das mögliche Potenzial von Kurkuma zur Prävention leichter kognitiver Beeinträchtigungen – und letztlich Alzheimer – sorgt unter Wissenschaftlern für Begeisterung. Es sollte betrachtet werden als essentielles Nahrungsergänzungsmittel für alle, die ihr Gedächtnis optimieren möchten.

Bei einer 2018 veröffentlichten Studie wurden 40 Personen ohne Demenz in zwei Gruppen aufgeteilt. 20 Teilnehmer erhielten Kurkuma, während die anderen 20 ein Placebo-Supplement erhielten. Die Teilnehmer wurden 18 Monate lang beobachtet, und die Forscher schlussfolgerten, dass Kurkuma bei Teilnehmern ohne kognitive Beeinträchtigungen das Gedächtnisvermögen verbesserte. Die Teilnehmer durchliefen anschließend einen Gehirnscan (FDDNP-PET), der zeigte, dass Kurkuma zudem die Ablagerung der Proteine im Gehirn (Amyloid und Tau), die mit Demenz in Verbindung stehen, verringerte. 

Zu den weiteren gesundheitlichen Beschwerden, bei denen Kurkuma laut Studien helfen kann, zählen:

  • Colitis ulcerosa (Darmentzündung)
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Durch das Bakterium Helicobacter pylori verursachte Magengeschwüre
  • Verdauungsbeschwerden
  • Vorbeugung von Gallensteinen
  • Atherosklerose und Herzerkrankungen
  • Ausleitung von Quecksilber aus dem Körper

Wechselwirkungen von Kurkuma mit Medikamenten

Aufgrund der potenziellen Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten sollten Sie stets zuvor Ihren Arzt zu Rate ziehen, um festzustellen, ob die Einnahme von Kurkuma oder seinem Wirkstoff Curcumin für Sie geeignet ist. Es sind folgende Wechselwirkungen bekannt:

  • Kurkuma und Diabetesmedikamente können ein erhöhtes Risiko für einen niedrigen Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) zur Folge haben. Kurkuma kann zwar möglicherweise den Bedarf an Diabetesmedikamenten senken, Sie sollten jedoch die Einnahme von Diabetesmedikamenten keinesfalls beenden, ohne zuvor Ihren Arzt zu Rate zu ziehen.
  • Es können Wechselwirkungen zwischen Kurkuma und Blutverdünnern auftreten. Bei Kombination von Kurkuma und Medikamenten wie Clopidogrel (Plavix) oder Warfarin (Coumadin) besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Blutungen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Kurkuma gleichzeitig mit diesen Medikamenten einnehmen. 

Dosierungsempfehlung

Viele Menschen nehmen Kurkuma in Form von Tee zu sich. Bei bestimmten Hauterkrankungen kann es auch als Puder aufgetragen werden. Andere bevorzugen es, Kurkumapulver in Kapselform zu schlucken. Curcumin-/Kurkuma-Präparate werden normalerweise in einer Dosis von 500 mg pro Tag oder drei Mal 500 mg über den Tag verteilt eingenommen.

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