Ihre Präferenzen wurden für diese Sitzung aktualisiert. Um Ihre Account-Einstellungen dauerhaft zu ändern, gehen Sie zu
Zur Erinnerung: Sie können Ihr bevorzugtes Land oder Ihre bevorzugte Sprache jederzeit in
> beauty2 heart-circle sports-fitness food-nutrition herbs-supplements pageview
Klicken Sie hier, um unsere Erklärung zur Barrierefreiheit anzuzeigen

Magenprobleme? Ingwer könnte auf vier Arten helfen

22,102 Aufrufe

anchor-icon Inhaltsverzeichnis dropdown-icon
anchor-icon Inhaltsverzeichnis dropdown-icon

Was verursacht Magenverstimmungen?

Meistens tritt bei einer Magenverstimmung Übelkeit auf. Auf Übelkeit kann manchmal Erbrechen folgen, d. h. sie ist in manchen Fällen das erste Anzeichen dafür, dass man sich übergeben muss. Obwohl diese Gefühle bzw. Körperreaktionen nicht angenehm sind, stellen Übelkeit und Erbrechen Schutzmaßnahmen unseres Körpers dar, die den Zweck erfüllen, aufgenommene Giftstoffe oder etwas, das der Körper als „schlecht für uns“ betrachtet, auszuscheiden.

Übelkeit tritt sehr häufig auf. Studien haben gezeigt, dass über 50 % der Erwachsenen in den vergangenen 12 Monaten mindestens einmal Übelkeit verspürt haben. Frauen sind angeblich dreimal häufiger davon betroffen als Männer. Studien zufolge hat jedes Individuum eine andere Schwelle, die sich von Tag zu Tag ändern kann. Anders ausgedrückt vertragen manche Menschen viel mehr, bevor ihnen übel wird, während andere viel schneller auf bestimmte Reize reagieren.

Viele Körperteile sind an dem Vorgang beteiligt, der Übelkeitsgefühle auslöst: das Nervensystem, insbesondere der automatisch funktionierende Teil, der als autonomes Nervensystem bezeichnet wird, der Magen selbst sowie unser endokrines oder hormonelles Kontrollsystem. Das Nervensystem reagiert auf Stoffe, die uns nicht guttun.

Wenn wir zum Beispiel aus Versehen eine schimmelige Frucht essen, sendet das Nervensystem bestimmte Signale an den Mund, um ihn zu veranlassen, die Speichelproduktion zu steigern. Dadurch wird der Verdauungsvorgang angehalten, zudem werden wir möglicherweise blass und haben einen schnelleren Herzschlag. Alle diese Maßnahmen bereiten den Körper darauf vor, die schimmeligen Früchte auszustoßen, damit sie uns nicht schaden. Interessanterweise kann auch unser emotionaler Zustand das Nervensystem aktivieren. Unsere Gedanken regen nämlich die Produktion von Hormonen an. Wenn wir zum Beispiel im Fernsehen jemanden sehen, der sich übergibt, kann dies bewirken, dass uns ebenfalls übel wird.

Auch Schwangerschaftshormone können Übelkeit auslösen. Ein bestimmtes Hormon namens Vasopressin steuert den Flüssigkeitsspiegel in unserem Körper. Die Ausschüttung dieses Hormons wird häufig beim Aufkommen von Übelkeit bzw. Erbrechen erhöht. Die See- oder Reisekrankheit ist eine weitere Ursache für Übelkeit. Sie entsteht aufgrund der Trennung eines Sensorsystems in unseren Ohren von unserem Gehirn. Dabei bemerkt einer dieser Körperteile nicht, dass man sich bewegt, daher ist das Übelkeitsgefühl bzw. Erbrechen ein Zeichen dafür, dass der Körper verwirrt ist. Stellen Sie sich vor, Ihr Fuß würde sich bewegen, aber Sie nehmen dies nicht bewusst wahr!

Darüber hinaus dienen viele Nerven dazu, die Nahrung im Verdauungssystem zu bewegen. Diese Nerven signalisieren dem Verdauungssystem, dass sich die Muskeln zusammenziehen müssen. Manchmal treten diese Signale, zum Beispiel im Falle der Reisekrankheit oder während der Schwangerschaft, zur falschen Zeit auf und verursachen dadurch Magenrhythmusstörungen. Aufgrund der schlecht terminierten Kontraktion des Magens treten dann möglicherweise Übelkeit oder Erbrechen auf.

Gegen Übelkeit kann auf verschiedene Arten vorgegangen werden, z. B. indem man die Einnahme bestimmter Arzneimittel oder die Übelkeitsauslöser selbst vermeidet. So können Medikamente wie Antihistaminika in manchen Fällen der Reisekrankheit Linderung verschaffen, während Antibiotika eher gegen Infektionen wirken. Der Verzicht auf verdorbene Lebensmittel oder Bootsreisen kann eine weitere Möglichkeit sein, Übelkeit zu vermeiden, wenn man diese als Auslöser vermutet. Darüber hinaus kann Ingwer hilfreich sein, um gegen Übelkeit vorzugehen.

Was ist Ingwer?

Ingwer (botanischer Name: Zingiber officinale) ist eines der am häufigsten verwendeten Gewürze der Welt. Dieses Gewürz gehört zur selben Pflanzenfamilie wie Kurkuma. Das Rhizom, d. h. die Wurzel der Ingwerpflanze, speichert Ketone wie etwa Gingerol, die verschiedene physiologische Wirkungen auf den Körper ausüben.

Ingwer wurde in Indien und China bereits vor 5.000 Jahren in Form von Tonika verwendet. Auch im Römischen Reich sowie in England war dieses Mittel sehr beliebt. Dabei wurde es eingesetzt, um Symptome im Zusammenhang mit Migräne, Erkältungen, Arthritis, Bluthochdruck und Übelkeit zu behandeln.

Der Ingwer kann auf vielfältige Weise verzehrt werden, beispielsweise roh, getrocknet, in Pulverform, kandiert oder in Kristallform. Je länger man mit der Ernte wartet, desto schärfer und intensiver wird das Aroma. Für die Verwendung in Form eines Pulvers oder Öls, die am gebräuchlichsten ist, wenn es um die Nahrungsergänzung geht, empfiehlt sich die Ernte nach neun Monaten, um die Gingerolkonzentration zu maximieren.

Verschiedene Studien haben bestätigt, dass Ingwer und seine Metaboliten (d. h. Stoffe, die nach der Aufspaltung durch der Körper entstehen) dazu neigen, sich im Verdauungssystem zu konzentrieren. Daher könnte es schon sein, dass Ingwer eine positive Wirkung auf den Magen hat. Zusätzlich zur übelkeitsreduzierenden Eigenschaft wird dem Ingwer auch eine antioxidative Wirkung nachgesagt. Des Weiteren soll diese Pflanze unter Umständen in der Lage sein, eine gesunde Zellteilung zu fördern und Entzündungen zu lindern.

Weshalb ist Ingwer gut für den Magen?

Am häufigsten wird Ingwer zur Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen verwendet. Einige Studien haben gezeigt, dass dieses pflanzliche Heilmittel genauso wirksam sein kann wie rezeptfreie Medikamente gegen Übelkeit. Nach dem Verzehr wird es abgebaut, wonach die im Darm angesammelten Gase ausgestoßen werden. Diese Gasbildung kann einer der Gründe für eine Magenverstimmung sein.

Darüber hinaus haben präklinische Studien an Tieren gezeigt, dass Ingwer Magenreizungen aufgrund von zu viel Magensäure und Alkohol vorbeugen kann. Verantwortlich für diese schützende Wirkung soll eine Verbindung namens Gingesulfonsäure sein, die im Ingwer enthalten ist.

Andere Studien haben gezeigt, dass Ingwer die Magenentleerung sowie die Muskelkontraktionen im Verdauungssystem anregen kann. Diese Wirkung sorgt möglicherweise dafür, dass das Völlegefühl nach dem Essen gelindert wird.

Ingwer ist eventuell nützlich zur Vorbeugung der Reise- bzw. Seekrankheit. Einige Studien haben gezeigt, dass er wirksamer gegen die damit verbundenen Beschwerden sein kann als rezeptfreie Medikamente. Des Weiteren soll Ingwer in der Lage sein, Serotoninrezeptoren zu hemmen und eine direkte Wirkung auf das Magen-Darm- sowie das zentrale Nervensystem auszuüben. In manchen Fällen entfaltet Ingwer während der Schwangerschaft eine vorbeugende Wirkung gegen Übelkeit und Erbrechen.

In welchen Formen kann man Ingwer zu sich nehmen?

Ingwer ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich, daher ist es relativ einfach, eine zu Ihrem Lebensstil passende zu finden, um von den Vorteilen dieser wirkstarken Wurzel zu profitieren.

1. Ätherisches Ingweröl

Ätherische Öle sind natürliche Derivate von aromatischen Pflanzen. Diese Zubereitungsart ist schon über 1.500 Jahre alt. Die Zusammensetzung des ätherischen Öls hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, so etwa von der Extraktionsmethode oder der botanischen Quelle. Ätherisches Ingweröl kann auf verschiedene Weise wirken, unter anderem als Aromatherapiemittel, wobei der Duft bzw. das Aroma des ätherischen Öls unterstützend wirkt.

Studien zum Einsatz von ätherischem Ingweröl zur Behandlung postoperativer Übelkeit haben positive Ergebnisse gezeigt. In einer Studie untersuchten die Forscher die Wirkung von ätherischem Ingweröl im Vergleich zu einem Placebo. Während des Monats der Datensammlung beobachteten sie, dass durch das Inhalieren des Dufts von ätherischem Ingweröl als eine Art der Aromatherapie im Vergleich zu einem Placebo Übelkeit und Erbrechen signifikant reduziert werden konnten.

2. Ingwerkapseln

Ingwer wird vermutlich am häufigsten in Kapselform verwendet. Die Verkapselung soll die Bioverfügbarkeit des aktiven Ingwers erhöhen. Der Grund dafür ist, dass die Kapselbeschichtung angeblich für eine kontrollierte Freisetzung in einen bestimmten Teil des Verdauungssystems sorgt.

Studien zur Kompatibilität und Wirksamkeit von Ingwerkapseln bei schwangeren Frauen haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt. In einer Studie wurden Frauen in der 13. bis 15. Schwangerschaftswoche untersucht, die an Übelkeit und Erbrechen litten. Ingwer zeigte bei den Studienteilnehmerinnen angeblich Wirkung, indem er die Häufigkeit des Vorkommens von Erbrechen sowie die Schwere ihrer Übelkeit verringerte.

3. Ingwertee

Ingwertee wird in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, um Magenschmerzen sowie eine Vielzahl von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen zu behandeln. Oftmals sind viele Symptome in einer verstärkten Entzündungsreaktion des Körpers begründet. Dieses natürliche Schutzphänomen kann versehentlich normale physiologische Prozesse im Körper, insbesondere im Verdauungstrakt, schädigen und stören.

In Studien wurde gezeigt, dass Ingwertee-Extrakte Entzündungsreaktionen sowie die Ausschüttung bestimmter Chemikalien, die als Zytokine bezeichnet werden, im Körper herunterregulieren können. Dies führt dann wohl zu einer Verbesserung der Körperfunktionen sowie des Verdauungssystems.

4. Ingwer-Kaubonbons

Seit einiger Zeit wird Ingwer auch in Form von Kaubonbons oder Kaugummis angeboten. Diese Produkte sorgen für einen länger anhaltenden wärmenden und pikanten Ingwergeschmack. Studien haben gezeigt, dass diese Darreichungsform wirksam zur Behandlung von Symptomen der Reisekrankheit eingesetzt werden kann.

Obwohl Magenverstimmungen sehr häufig vorkommen, können sie glücklicherweise auch mit einem natürlichen Mittel namens Ingwer angegangen werden.

Quellenangaben:

  1. Singh P, Yoon SS, Kuo B. Nausea: a review of pathophysiology and therapeutics. Therap Adv Gastroenterol. 2016;9(1):98-112. doi:10.1177/1756283X15618131
  2. Bode AM, Dong Z. Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd ed. CRC Press Taylor & Francis. 2011.
  3. Chaiyakunapruk N, Kitikannakorn N, Nathisuwan S, Leeprakobboon K, Leelasettagool C. The efficacy of ginger for the prevention of postoperative nausea and vomiting: a meta-analysis. Am J Obstet Gynecol. 2006;194(1):95-99. doi:10.1016/j.ajog.2005.06.046
  4. Yoshikawa M, Hatakeyama S, Taniguchi K, Matuda H, Yamahara J. 6-Gingesulfonic acid, a new anti-ulcer principle, and gingerglycolipids A, B, and C, three new monoacyldigalactosylglycerols, from zingiberis rhizoma originating in Taiwan. Chem Pharm Bull (Tokyo). 1992;40(8):2239-2241. doi:10.1248/cpb.40.2239
  5. Wu KL, Rayner CK, Chuah SK, et al. Effects of ginger on gastric emptying and motility in healthy humans. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2008;20(5):436-440. doi:10.1097/MEG.0b013e3282f4b224
  6. Mowrey DB, Clayson DE. Motion sickness, ginger, and psychophysics. Lancet. 1982;1(8273):655-657. doi:10.1016/s0140-6736(82)92205-x
  7. White B. Ginger: an overview. Am Fam Physician. 2007;75(11):1689-1691.
  8. Firenzuoli F, Jaitak V, Horvath G, Bassolé IH, Setzer WN, Gori L. Essential oils: new perspectives in human health and wellness. Evid Based Complement Alternat Med. 2014;2014:467363. doi:10.1155/2014/467363
  9. Lee YR, Shin HS. Effectiveness of Ginger Essential Oil on Postoperative Nausea and Vomiting in Abdominal Surgery Patients. J Altern Complement Med. 2017;23(3):196-200. doi:10.1089/acm.2015.0328
  10. Grgić J, Šelo G, Planinić M, Tišma M, Bucić-Kojić A. Role of the Encapsulation in Bioavailability of Phenolic Compounds. Antioxidants (Basel). 2020;9(10):923. Published 2020 Sep 26. doi:10.3390/antiox9100923
  11. Ozgoli G, Goli M, Simbar M. Effects of ginger capsules on pregnancy, nausea, and vomiting. J Altern Complement Med. 2009;15(3):243-246. doi:10.1089/acm.2008.0406
  12. Effect of Brown Sugar, Longan, Ginger, and Jujube (Brown Sugar Longan Ginger Tea) on Antioxidation and Anti-Inflammation in In Vitro Models. Evid Based Complement Alternat Med. 2020;2020:3596085. Published 2020 Dec 2. doi:10.1155/2020/3596085
  13. Aslani A, Ghannadi A, Rostami F. Design, formulation, and evaluation of ginger medicated chewing gum. Adv Biomed Res. 2016;5:130. Published 2016 Jul 29. doi:10.4103/2277-9175.187011

​HAFTUNGSAUSSCHLUSS:​Dieses GESUNDHEITSPORTAL soll keinen medizinischen Rat darstellen...  ​Mehr erfahren